













Die Erstaufnahmeeinrichtung Suhl ist das größte Ankunftszentrum für Geflüchtete in Thüringen. Hier warten rund 800 Menschen jeden Tag auf irgendeine Entscheidung: Dass ihre Anhörung im Asylverfahren stattfindet; dass ihr Antrag auf Urlaub genehmigt wird; dass sie verlegt werden in eine Gemeinschaftsunterkunft, wo sie ihr neues Leben beginnen können. Das Camp ist für sie nur eine Zwischenstation. Die Asylverfahrenshelfer*innen Reinhard Hotop und Barbara Gottwald zeigen sich besorgt über die Zustände im Camp, das laut Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) im Jahre 2026 geschlossen werden soll. Vor allem an der medizinischen Versorgung, der langen Verweildauer der Bewohner*innen und der Schikane durch das Sicherheitspersonal gab es bereits in der Vergangenheit öffentliche Kritik. Besuch ist in der Einrichtung verboten, auch Journalist*innen dürfen eigentlich nicht aufs Gelände. Dank der Offenheit der beiden Asylverfahrenshelfer*innen durfte ich zusammen mit dem Journalisten Erik Hlacer für zwei Wochen einen Blick hinter den Zaun werfen, in einen Alltag, der keiner ist. Die Geschichte entstand im Rahmen des GO-Magazins der Reportageschule Reutlingen und wurde bei ZEIT ONLINE veröffentlicht.